INTERREG-PROJEKT WeCon (2018 – 2021)

Entwicklung des ökologischen Netzwerks der Feuchtlebensräume in der österreichisch-ungarischen Grenzregion (Projekt-Nummer ATHU077)

Funktionierende Fluss-Ökosysteme sind essenzielle Lebensadern für die Landschaft. Nicht nur die Wasserkörper selbst, sondern auch das durch sie geprägte Umland beherbergen eine Vielzahl an Artengemeinschaften.

Das Interreg-Projekt „WeCon“ griff den grenzüberschreitenden Charakter der Flüsse auf: Gemeinsam mit dem ungarischen Őrségi Nationalpark als LEAD-Partner wurde in Kooperation von Nationalpark Fertő-Hanság (HU), dem Naturschutzbund Steiermark (AT) sowie dem Land Burgenland, Abt. 4., Hauptreferat Natur-, Klima- und Umweltschutz, Biologische Station gemeinsam mit dem strategischen Partner Abt. 6 – Baudirektion – Hauptreferat Umweltwirtschaft im Zeitraum 2018-2021 der Erhaltungszustand ausgewählter Flüsse und Bäche in Österreich (Mittel- und Südburgenland, Oststeiermark) und Westungarn erhoben. Auf österreichischer Seite standen die Raab, Strem, Pinka, Güns und Lafnitz, sowie deren Zubringer im Fokus. In und an den Fluss- und Bachläufen sowie in den sie begleitenden Feuchtgebieten wurden unter anderem Biotoptypen, Pflanzen, Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Mollusken von gemeinschaftlicher Bedeutung (Natura-2000-Arten) kartiert: Die Erhebung erstreckte sich vom Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), über die prächtige Große Quelljungfer (Cordulegaster heros) und den Schwarzen Apollofalter (Parnassius mnemosyne) bis zum drachenartigen Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex).

Auch invasive Arten wie der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) wurden gezielt erhoben.

Auf Basis der aktuellen Kartierungen sowie älteren, bereits vorhandenen Daten wurden Managementvorschläge zu Erhaltung, Nutzung und Stabilisierung der untersuchten Flussabschnitte erarbeitet. Darunter fallen Renaturierungsmaßnahmen, wasserbauliche Nutzung, Erhalt von wertvollen Korridoren, Management von invasiven Tier- und Pflanzenarten sowie die Erstellung eines naturschutzfachlichen Wertekatasters.

Durch Informationstafeln, länderübergreifende Naturerlebnisveranstaltungen an Schulen sowie Weiterbildungsseminare für NaturschutzexpertInnen wurden die Erkenntnisse des Projekts weitergegeben. Auch Gemeinden, Naturparke und Behörden erhielten durch das Projekt wertvolle Empfehlungen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Flüsse des Mittel- und Südburgenlandes.

Das Interreg-Projekt hatte ein Gesamtvolumen von 1.144.175,43 Euro.

Davon entfielen auf österreichischer Seite an das Land Burgenland, Abt. 4., Biologische Station: 350.000 Euro, sowie an den Naturschutzbund Steiermark 107.390 Euro. Das Projekt wurde im Burgenland zu 85% aus EFRE-Mitteln und zu 15% aus Mitteln der nationalen Kofinanzierung gefördert.